Logo4

Home

Vermittlungstiere

unsere Aktionen

glücklich Vermittelt

Gegen Einzelhaltung

Patenschaften

Spenden

Pflegestellen gesucht

Kastration

Umgang mit Fundkatzen!

Links

Kontakt

Impressum

Besucherzaehler 

Warum Kastration so wichtig ist!

Streunerkatzen

2 Millionen!!!herrenlose Katzen gibt es schätzungsweise in Deutschland!

Südländische Verhältnisse mittlerweile auch bei uns!

Warum das so ist, erklären wir gerne. Sollte jemand der Meinung sein, dass es keine Streunerkatzen gibt, "weil die schon irgendjemandem gehören werden", darf uns gerne mal nachts bei unserer Arbeit begleiten. Da kommt das Elend zum Vorschein. Kranke und verletzte Katzen, die tagsüber den Menschen scheuen und sich deshalb versteckt halten, suchen erst bei Dämmerung nach Futter. Ihnen muss geholfen werden! Daher sind die Streunerkatzen ein Schwerpunkt unserer Arbeit. Obwohl es schon viele Vereine und private Helfer gibt, schaffen wir die Flut an Streunerkatzen nicht vollständig in den Griff zu bekommen.

Wir können gar nicht genug Helfer sein, die sich um die Betreuung und Kastration der verwilderten Hauskatzen kümmern.

katzen_vermehrung_02

Warum gibt es überhaupt Streunerkatzen?

Streunerkatzen fallen nicht einfach von Himmel. Eine Katzenpopulation entsteht schleichend. Meist stammen sie von einer unkastrierten Hauskatze, z.  B. von einem Bauernhof aber auch entlaufene unkastrierte Hauskatzen ab. Manchmal werden Hauskatzen beim Umzug zurückgelassen, weil davon ausgegangen wird, dass sie eine Katze wunderbar selbst versorgen kann. Oder sie werden schlicht und ergreifend ausgesetzt. Woher die Streunerkatzen stammen, bleibt meist im Verborgenen. Zweimal im Jahr paaren sich Katzen und es kommen 2-6 Jungen zur Welt.   Da diese wiederum nicht kastriert werden, geht es munter weiter mit der Vermehrung.   Werden es dann an einer Stelle zu viele, kapseln sich einige ab und gründen so an einem anderen Ort eine weitere Population. Ganz nach dem Schneeballsystem.

Hinzu kommt die falsch verstandene Tierliebe von Menschen, die Streuner zwar füttern aber wiederum nicht kastrieren. Entweder fehlen die finanziellen Mittel oder sie finden keine Unterstützung. Leider werden herrenlose Katzen erst im Frühjahr gemeldet, wenn die Katzen bereits wieder trächtig sind und somit eine Kastration sich als schwierig entpuppt, weil man auf viele andere Dinge achten muss. Es könnten irgendwo bereits Kitten geboren worden sein. Wenn man dann die Mütter einfängt, könnten die Kleinen jämmerlich verhungern oder anderen Tieren zum Opfer fallen.

Darum ganz wichtig: Bitte herrenlose Katzen SOFORT beim Ordnungsamt, Veterinäramt oder Tierschutzvereinen melden!   Denn nur so kann nachhaltig vorgegangen werden.

Warum Kastrationspflicht unser Traum ist?

Streunerkatzen leiden ...

Katzenbesitzer, die ihre unkastrierten Katzen frei herumlaufen lassen, verursachten eine ungehinderte Vermehrung von Katzen, die zu Nachteilen für Mensch und Tier führt.

Nachteile für das Tier:

  • ￿Der Nachwuchs der unkastrierten Katzen wird vielfach ausgesetzt, sich selbst überlassen oder von bereits herrenlosen Katzen abstammt und selbst wieder herrenlos ist.
  • ￿Unterernährung bis zum Verhungern sowie ein hohes Infektionsrisiko mit lebensbedrohlichen Erkrankungen (Katzenleukose, Katzenschnupfen, FIP). Sie verenden jämmerlich mit Schmerzen irgendwo in der Kälte.
  • ￿Die trotz dieser Erkrankungen überlebenden Tiere verwildern und vermehren sich, sodass das Leiden der Tiere fortgesetzt wird. Mit der Zunahme der erkrankten Katzen steigt auch die Gefahr von Erkrankungen für bisher gesunde Freigängerkatzen.
  • ￿Eine hohe Katzendichte führt dazu, dass Kleinsäuger, insbesondere Vögel, bis zur Hälfte ihrer Brut verlieren.
  • ￿Die Katzenüberproduktion führt auch zu einer Zunahme an tierquälerischer Haltung, weil vermehrt Katzen in inkompetenten Händen landen, mit der Folge, dass die Tiere unter Inanspruchnahme behördlicher Hilfe wieder aus den Haushalten geholt werden müssten, was aber häufig zu spät erfolgt, sodass oft nur kostenspielige Tierarztkosten diese Tiere rettet oder schlimmstenfalls eingeschläfert werden müssen.
  • Die Nachteile für den Menschen:
  • ￿Einige Infektionserreger könnten (auch durch Mutationen) auf den Menschen übertragen werden und dort ebenfalls zu Erkrankungen führten. Ausscheidungen der zahlreichen Katzen stellen eine hygienische Zumutung für z.  B. Kinderspielplätze, Gemüsegärten, Parks, Liegewiesen.
  • ￿Dank des intensiven Engagements von Aktion Tier hat Paderborn als erste Stadt in Deutschland im Jahr 2008 eine entsprechende Kastrations-und Kennzeichnungspflicht für freilaufende Privatkatzen ab dem 5ten Monat erlassen, welche bereits nach kurzer Zeit messbare Erfolge verzeichnete. Über 90 Städte und Gemeinden sind inzwischen dem Beispiel gefolgt, weitere wollen nachziehen. Österreich und Belgien machen es vor. Seitdem 01.01.2005 ist die Katzenkastration in Österreich Pflicht. Dort sind Tierhalter, insbesondere landwirtschaftliche Betriebe, Reiterhöfe vonseiten der Bundesebene verpflichtet, ihre Katzen kastrieren zu lassen.

Ziel ist der Schutz der Bevölkerung vor Gesundheitsgefahren wie auch der Schutz der streunenden Katzen, der Schutz der mit ihnen in Berührung kommenden Hauskatzen und der Schutz anderer Tiere vor Schmerzen und Leiden; dieses Ziel ist sowohl einfachgesetzlich als auch in Art. 20a GG verankert. (Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung. Art. 20a GG)

Katzen – und insbesondere verwilderte Hauskatzen – sind dämmerungsaktiv! Was tagsüber gesichtet wird, sind im Normalfall Freigänger/Hauskatzen. In der Nacht kommt das wahre Ausmaß zum Vorschein. Geschätzte 2 Millionen!!! wilde Katzen leben in Deutschland.

Vorteil für Kommunen:

  • ￿Entlastung der Versorgungskosten in Tierheimen (die Tierheime sind überfüllt),
  • ￿Einnahme durch Bußgelder beim Verstoß gegen die Kastrations-und Kennzeichnungspflicht,
  • ￿Entlastung der Veterinärämter (z.B. Herausholen von Katzen aus tierquälerischer oder aus immer häufiger auftretenden „Animal Hoarding“ Haushalten,
  • ￿Entlastung der Veterinärämter, z.B. bei Übernahme der Kastrationskosten im Falle einer angezeigten Streunerkolonie.
IMG_6570_1
Odi_024

Frühkastration von Katzen unter Tierschutzgesichtspunkten
Von Dr. Willa Bohnert, Tierschutzzentrum der Tierärztlichen Hochschule Hannover
(Vortrag gehalten aus Anlaß der Internationalen Katzenausstellung am 6./7.12.1997 in Hannover-Misburg)

Einleitung
Die Frage nach dem "optimalen Zeitpunkt" für die Durchführung der Kastration als Maßnahme zur Empfängnisverhütung entfacht unter Fachleuten immer wieder rege Diskussionen. Dabei geht es um die Frage, ob es günstiger ist, Katzen vor oder nach Erreichen der Geschlechtsreife zu kastrieren. Die Argumente für und gegen die Kastration vor der Geschlechtsreife beziehen sich primär auf die technische Umsetzung und mögliche Folgeschäden. Auch emotionale Einwände und ethische Bedenken spielen eine Rolle. Seit etwa zwei Jahren wird die Thematik durch die insbesondere in den USA propagierte Kastration von Katzenwelpen im Absatzalter erweitert. In den USA besteht eine gewaltige Überpopulation von Katzen und Hunden, deren Folge die Euthanasie von durchschnittlich 20 Millionen streunender Tiere jährlich ist. Daraus resultiert die Beschreitung immer neuer Wege der Empfängnisverhütung.

Begriffsdefinition
Die Kastration ist die chirurgische Entfernung der Keimdrüsen. Geschlechtsspezifisch ist von der "Ovarektomie", also der Entfernung der Eierstöcke beim weiblichen Tier und der "Orchiektomie", der Entfernung der Hoden beim männlichen Tier, zu sprechen. Frühkastration bezeichnet die Kastration bei jungen, geschlechtlich nicht ausgereiften Tieren. Dabei kann es sich um die Kastration im Absetzalter, also mit 8-14 Wochen, oder um die Kastration vor dem Einsetzen der Geschlechtsreife (Pubertät) handeln. Der Pubertätsbeginn bei der Katze variiert von Tier zu Tier und ist ebenfalls abhängig von der Rasse und vom Geschlecht. Bei der weiblichen Katze beginnt die Pubertät im Alter von 4-21 Monaten, beim Kater im Alter von 6-8 Monaten.

Warum Frühkastration?
In den letzten Jahren steigt ständig die Zahl der streunenden oder verwilderten Katzen. Diese Tiere machen 70% der in Tierheimen eingelieferten Katzen aus. Die geradezu sprichtwörtliche Fruchtbarkeit der Katze wird ihr in der heutigen Zeit zum Verhängnis. Bedenkt man, daß ein Katzenpaar pro Jahr im Druchschnitt 3 Welpen bekommen kann, so vergrößert sich die Katzenpopulation innerhalb von 10 Jahren auf ca. 80 Millionen Tiere. In einem großen Katzenbestand können sich Krankheiten leicht und schnell ausbreiten. Hier zeichnen sich Entwicklungen ab, die die Kastration als Methode zur sicheren und dauerhaften Unfruchtbarmachung in den Vordergrund rücken, um einer Überbevölkerung von Katzen wirksam vorzubeugen oder entgegenzuwirken, um nicht auf amerikanische Verhältnisse hinzusteuern. Die Kastration von freilebenden Katzen und nach Möglichkeit auch all derer, die zu einer Familie gehören, stellt derzeit die einzige Möglichkeit dar, das Anwachsen der freilebenden Katzenpopulationen und die damit verbundene Verelendung der Tiere zu verhindern. Die Erfahrung hat gezeigt, daß Privathalter, die eine junge Katze aus dem Tierheim aufnehmen, häufig "vergessen", das Tier kastrieren zu lassen. Für die Tierheime ist es daher wichtig, nur kastrierte Katzen weiterzuvermitteln. Da sich freilebende Katzen, die einmal eingefangen wurden, nur schwer erneut einfangen lassen, kann es bei diesen Tieren nötig sein, sie bereits in jungem Alter zu kastrieren. Vor diesem Hintergrund kann die Kastration als aktive Maßnahme des Tierschutzes angesehen werden.

Effekte der Frühkastration auf die körperliche Entwicklung
Effekte der Kastration von Welpen im Absetzalter wurden bisher nur bis zu einem Lebensalter von 24 Monaten durch Studien überprüft. Welche Folgen diese Form der Frühkastrtion im weiteren Leben hat, ist bisher nicht hinreichend bekannt. Die Narkose und der chirurgische Eingriff an sich stellen für Welpen kein erhöhtes Risiko dar. Folge der Frühkastration ist, daß sich die Wachstumsfugen der Knochen später als normal schliessen, die Tiere werden infolgedessen größer. Kastrationsbedingt ist die Stoffwechselaktivität verringert, so dass es zu einer nachweislich erhöhten Zunahme des Körperfetts und damit des Körpergewichts kommt (um ca. 1kg). Unabhängig vom Zeitpunkt der Frühkastration fällt eine Verringerung der Agressivität untereinander und eine vermehrte Anschmiegsamkeit gegenüber den betreuenden Personen auf. Mit 7 Wochen oder 7 Monaten kastrierte Kater weisen im Alter von 22 Monaten ähnliche Harnröhrendurchmesser auf wie nicht kastrierte Kater. Dieser Punkt ist wichtig im Hinblick auf Harngriesbildung bei Katern. Während sich bei nichtkastrierten Katern im Alter von 22 Monaten der Penis vollständig aus dem Präputium (Vorhaut) vorlagern läßt, ist dies nur bei 60% der mit 7 Monaten und bei keinem der mit 7 Wochen kastrierten Tieren möglich. Langfristige Effekte dieser Entwicklungsstörung sind noch nicht abzusehen. Dasselbe gilt für den Harnröhrendurchmesser weiblicher Katzen, der im Alter von 22 Monaten nach Kastration im Welpenalter deutlich geringer ist als bei nicht kastrierten Tieren. Unerwünschte Folgen der Kastration, auch im späteren Lebensalter, sind insbesondere bei langhaarigen Rassen qualitative Fellveränderungen ("Welpenfell"). Zusammenfassend sind diese Ergebnisse dahingehend zu beurteilen, dass soweit bisher bekannt ist, die Frühkastration von Katzen keine unmittelbaren Schäden verursacht, aber das Erscheinungsbild, das Verhalten und möglicherweise auch einzelne Organfunktionen im Erwachsenenalter von denen geschlechtlich intakter Tiere abweichen.

Fazit
Nach Abwägung aller Faktoren läßt sich sagen, dass die Frühkastration nach dem heutigen Kenntnisstand eine vertretbare Maßnahme ist, um der Zunahme von verwilderten Katzen und den daraus für die Tiere entstehenden Schmerzen, Leiden und Schäden entgegenzuwirken.

 

 

 

 

Weitere Infos zur Frühkastration findet ihr hier:

http://www.katzen-fieber.de/kastration.php#12